25. ÖV-Symposium

Treffen der digitalen Verwaltung in NRW

Jubiläum für das ÖV-Symposium – zum 25. Mal jährte sich am 11. September 2024 die Veranstaltung von Materna und Infora. Mit mehr als 900 Anmeldungen ist das Interesse an dem Event ungebrochen. Im Mittelpunkt dieses traditionellen Treffens der digitalen Verwaltung in Nordrhein-Westfalen standen einmal mehr der gegenseitige Austausch und eine Reihe von Best-Practices. Das Motto lautete diesmal: „Verwaltung souverän gestalten“. Zwei „Langläufer-Themen“, die das beliebte Format schon seit 1999 begleiten sind das papierlose Arbeiten und der Umgang mit Bürger:innen, wie Materna-Chef Michael Hagedorn in seiner Begrüßungsrede bemerkte. Das Thema Künstliche Intelligenz habe Potenzial, der nächste Langläufer zu werden.

Der Beigeordnete Andreas Wohland sprach in seinem Vortrag für die Kommunalen Spitzenverbände in NRW. Ein großes Problem der Kommunen sei ihm zufolge der zunehmende Fachkräftemangel in den Kommunen, der durch die bevorstehende Pensionierungswelle bei einem gleichzeitigen Wettbewerb um die besten Köpfe künftig noch größer würde. Bürger:innen hätten Anspruch auf gute Verwaltungsleistungen, welche auch ein Fundament der Demokratie seien, so Wohland. „Es wird auf die Digitalisierung ankommen, wir müssen Verwaltungsleistungen effizienter gestalten,“ so der Beigeordnete. Das OZG habe bereits wichtige Impulse gesetzt, jetzt komme es auf eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung und gute Standard-Lösungen an.

Jonas Andrulis, CEO und Gründer von Aleph Alpha, hielt einen Impulsvortrag über das Trendthema Künstliche Intelligenz. Dabei zeigte er anhand von Spezialfragen auch die Grenzen von KI-Modellen auf und erklärte, warum diese oft mit Vorsicht zu genießen seien. Denn: Eine KI sei immer nur so gut, wie die Datenbasis auf der sie trainiert wurde.

Im anschließenden Roundtable mit Vertretern aus Verwaltung und Wirtschaft beherrschte das Thema Datensouveränität den Diskurs. „Bei Google und Co. geben Bürger:innen ihre Daten freiwillig an, bei digitalen Verwaltungsleistungen aufgrund von Gesetzen“, betonte Dr. Johannes Velling vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Kilmaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW), die Bedeutung sicherer Daten in der öffentlichen Verwaltung. Ähnlich sah dies auch Georg Lucht vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD NRW): „Daten in der Öffentlichen Verwaltung müssen wie ein Schatz geschützt werden,“ so der Abteilungsleiter Digitalisierung im MHKBD NRW. Andreas Wohland wies auf die große Verantwortung der Kommunen im Umgang mit Daten hin und sieht Fortbildungen der Mitarbeiter:innen als Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Darüber hinaus beschäftigte sich der Roundtable noch mit den Themen Cloud-Computing, Low-Code / No-Code und Künstliche Intelligenz.

Um den OZG-Reifegrad 4 im Kontext des Wirtschafts-Service-Portals.NRW (WSP.NRW) und der Registermodernisierung ging es im Vortrag von Jasmin Deling (MWIKE NRW) und Hannah Buchmann (d-NRW AöR). Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung definiert sich auch über eine medienbruchfreie Abbildung von Verwaltungsleistungen. Nicht nur Online-Dienste/-Portale sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin, sondern auch deren Verknüpfung mit digitalisierten Nachweisabrufen aus Registern und registerähnlichen Datenbeständen. Dabei unterstützt das Once-Only-Prinzip bei den Abrufen nicht nur im nationalen Kontext sondern auch bei grenzüberschreitenden Verwaltungsleistungen. Das WSP.NRW hat dieses Vorgehen bereits pilothaft umgesetzt. Die beiden Referentinnen stellten dar, wie die Umsetzung von OZG Reifegrad 4 Verwaltungen und deren Kunden entlasten.

Der Termin für das nächste ÖV-Symposium steht bereits: Es findet am 24. September 2024 statt.